Zu mehr Sachlichkeit in der Diskussion um Plastikflaschen ruft der bvse-Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung e.V. auf. "Die PET-Flaschen werden von den Bürgerinnen und Bürgern angenommen und gewünscht. Daran hat sich auch durch die Einführung einer Bepfandung der Einwegflaschen nichts geändert ", erklärt bvse-Vizepräsident Herbert Snell.

Das IFEU kommt im Juli 2010 zu der Aussage „In der aktuellen Ökobilanz konnte bezüglich der 1,5 L PET-Einwegflasche für karbonisierte Getränke kein ökologischer Vor- oder Nachteil gegenüber der 0,7L Glas-Mehrwegflasche festgestellt werden.“ Eine pauschale Verurteilung der PET Einwegverpackung vor dem Hintergrund der Entwicklungen im Bereich des Recyclings und des Einsatzes von recycliertem PET, gegenüber Mehrwegverpackungen dürfe es daher nicht geben. Das Thema sei viel zu komplex um es auf die Formel „Mehrweg ist besser als Einweg“ zu reduzieren, heißt es beim bvse.

Herbert Snell verweist auch darauf, dass das deutsche Pfandsystem für Getränkeflaschen sehr erfolgreich ist, schließlich hat das Recycling der PET-Einwegflaschen inzwischen einen Höchststand erreicht.

Nach einer aktuellen GVM-Studie werden ca. 97,2% der Flaschen wieder recycelt. Daraus werden ca. 330.000 Tonnen PET-Flakes hergestellt, die anschließend zu etwa einem Drittel für die Produktion neuer PET-Getränkeflaschen verwendet werden. Weitere Anteile gehen in die Faser-Industrie (z.B. für Anwendungen im Automobilbereich), die Folien-Industrie (wieder für Verpackungen) oder es werden Verpackungsbänder oder Reinigungsmittelflaschen daraus hergestellt. bvse-Vizepräsident Herbert Snell: "Das ist im europäischen Vergleich ein absoluter Spitzenwert. In anderen europäischen Staaten gibt es bei ähnlichem Pro-Kopf-Verbrauch lediglich eine 50%ige Rücklaufquote."

Entscheidend sei, so Herbert Snell, dass durch die in Deutschland bestehende Regelung erreicht wird, dass der Material- und Energiegehalt des eingesetzten Kunststoffes nicht verloren geht, sondern für die Produktion und die Benutzung neuer Produkte erhalten bleibt. "Jede Tonne Recyclingkunststoff, die anstelle vergleichbarer Neuware zum Einsatz kommt, schont die Umwelt und hilft dem Klima, weil klimarelevante Treibhausgase vermieden werden", betont bvse-Vizepräsident Herbert Snell abschließend.