Der bvse informiert den Mittelstand über Abfall, Sekundärrohstoffe, Recycling und Entsorgung.

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v.l.n.re.: bvse-Geschäftsführer Stefan Schmidmeyer, Dolmetscherin Haruko Knorr und Kazunori Kitagawa Foto: bvse

Der Ländervergleich Japan-Deutschland zeigt: Der Umgang mit Bau- und Abbruchabfällen hat in beiden Ländern hohe Priorität. Jedoch zeigen sich sowohl in der weiteren Behandlung als auch in den Gesetzesvorlagen unterschiedliche Fokussierungen.

Hier liegt großes Potenzial, um voneinander zu lernen, stellten Kazunori Kitagawa vom Japan Productivity Center und Stefan Schmidmeyer, Geschäftsführer des bvse-Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung, in einer Gesprächsrunde am 16. Mai in München fest.

In einem zweistündigen Interview in der Münchner bvse-Geschäftsstelle informierte sich der japanische Wissenschaftler, im Auftrag des japanischen Wirtschaftsministeriums, beim Baustoffrecyclingexperten Stefan Schmidmeyer über den Umgang mit Bau- und Abbruchabfällen beim Rückbau sowie über das Recycling und die Verwertung sowie Beseitigung von Baustoffabfällen in Deutschland. 

Wie sich herausstellte, sind die Vorgehensweisen beim Rückbau in beiden Ländern sehr ähnlich: Auch in Japan legt man hohen Wert auf die getrennte Sammlung der anfallenden Bauabfälle. Der selektive Rückbau, inklusive der Vorlage einer Rückbau- und Entsorgungsplanung, ist in Japan bereits gesetzlich verankert und ein Muss für alle Bauherren und beteiligten Unternehmen. „Da könnten wir in Deutschland noch etwas lernen“, kommentierte der bvse-Geschäftsführer anerkennend.  

Auch die Zielsetzung, in Zukunft immer weniger zu deponieren, wird in Japan bereits sehr erfolgreich verfolgt.

Andererseits zeigte sich Kitagawa sehr überrascht über den hohen Standard von Recycling und Verwertung mineralischer Bauabfälle in Deutschland. Japan konzentriert sich derzeit hauptsächlich noch auf die nicht-mineralischen Komponenten, wie beispielsweise Holz und Kunststoffe. Daher interessierte sich der japanische Abgesandte besonders für die Möglichkeiten und Regelungen hinsichtlich der Weiterverwendung von Bauschutt und Straßenaufbruch, beispielsweise im Bereich des Straßen-, Wege- und Sonstigen Verkehrsflächenbaus, im Erd- und Tiefbau und nicht zuletzt bei der Herstellung von Recyclingbeton. „Dies fehlt in Japan noch komplett“, erklärte Kitagawa.  

Aus dem Fachgespräch gingen beide Seiten mit dem Eindruck eines höchst interessanten und angenehmen Informationsaustauschs und dem Fazit auseinander, dass man noch viel voneinander lernen könne. 

Über das Japan Productivity Center (JPC)
Das Japan Productivity Center (JPC) ist eine Non-Profit-Organisation (NPO) und Nichtregierungsorganisation (NGO), die zum Ziel hat, Konsens über sozioökonomische Fragen zu formulieren; Aktivitäten zur Erreichung der Globalisierung durchzuführen und die Produktivität der japanischen Volkswirtschaft durch Forschung über sozioökonomische Systeme sowie durch die Erhebung und Bereitstellung von Informationen zu verbessern. Sie führt Werbemaßnahmen zur Entwicklung der Volkswirtschaft und zur Verbesserung des Lebensstandards durch.

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