Neben der Nachhaltigkeit ist die Schaffung und Sicherung neuer Rohstoffquellen ein wesentlicher Punkt für eine zukunftsweisende Produktion. Unter diesem Motto startete die Zusammenarbeit zwischen den Firmen der Firma re-strap GmbH und Dr. Boy GmbH & Co. KG.
Beide Unternehmen haben ihren Ursprung im Westerwald und somit eine regionale Nähe zueinander.
Bereits in der Vergangenheit faszinierte Dr. BOY mit einer BOY 35 E samt integriertem Angusspicker die Zuschauer vieler Messen. Das Produkt, ein Kleiderhaken, welcher dafür sorgt, dass die Kleidung sicher und faltenfrei aufgehängt wird, benötigt bei der Verarbeitung 1,0 kWh elektrische Energie bei einer Zykluszeit von 50 sec. Um die Artikelnachhaltigkeit zu steigern, sollte ein Recyklat eingesetzt werden. Doch qualitativ hochwertige Recyklate in reproduzierbarer Qualität sind und bleiben Mangelware.
Hier unterstützte die Firma re-strap aus Kurtscheid. Herr Schäfer (GF) bringt über 20 Jahre Erfahrung im Kunststoffrecycling mit. Sein Unternehmen bietet ein ausgereiftes System zur Sammlung und Wiederverwertung von Umreifungsbändern an. Die berühmten grünen, weißen oder schwarzen Verpackungsbänder werden für gewöhnlich im Abfall entsorgt, um letzten Endes in der Verbrennung zu landen. Dies erhöht nicht nur die Abfallmenge, sondern entwertet die Rohstoffkette des PET’s oder PP’s. Die anfallenden Bänder werden beim Kunden vor Ort mit Technik von re-strap in Abschnitte von ca. 8 cm gehackt. Diese Vorzerkleinerung macht die nachfolgende Logistik erst möglich und bezahlbar. Anschließend werden die Bänder bei re-strap gereinigt und zu einem Recyklat verarbeitet. So wird aus Abfall ein wertvoller Rohstoff. Jede Tonne recycelter Kunststoff spart 3 Tonnen CO2 in der Verbrennung ein. Im Vergleich zu Neuware entspricht dies sogar etwa 5 Tonnen.
Das Material ist als Flake, Agglomerat, sowie als faserverstärktes Compound in kundenspezifischer Ausrüstung erhältlich. Agglomerate und faserverstärktes Compounds lassen sich wie Regranulate ohne großen Aufwand auf BOY-Maschinen problemlos verarbeiten.
Betrachtet man jedoch die Gesamtenergiebilanz, so fällt auf, dass die Herstellung der Agglomerate verglichen mit einem Mahlgut viel Energie benötigt. An dieser Stelle wird der Ansatz gesetzt, den Prozess so zu modifizieren, dass sich der Rohstoff im Flakeformat verarbeiten lässt. Somit kann etwa der Energieaufwand alleine im Recycling um mehr als 60 % gesenkt werden. Weitere CO2 Einsparungen ergeben sich bereits in der Logistik.
Unter dem Strich bringt das Material folgende Vorteile mit sich:
• Minimierter Carbon Footprint – Einsparung von CO2 bei Herstellung, Verbrennung, Logistik und Recycling
• Erfüllung der Nachhaltigkeitsziele durch Recyklateinsatzquoten bis zu 100%
• Sicherer, stabiler und homogener Stoffstrom aus dem eigenen Sammelsystem
• Tracebility (Rückverfolgbarkeit) bis zur jeweiligen Anfallstelle
• Visualisierung der Nachhaltigkeit durch die bereits vorhandene grüne Einfärbung
• Design for Recycling – als Monomaterial optimal für weiteres Recycling am Ende des
• Lebenszyklus geeignet
In verschiedenen Versuchen mit einem Recyklatanteil von 100% wurde nachgewiesen, dass beide Materialtypen gut für die meisten Schneckendurchmesser geeignet sind. Es musste lediglich die Materialzufuhr angepasst werden. Dies ist mit einem kleinen Aufwand an BOY Maschinen möglich. Diese beispielhafte Anwendung lässt sich ohne weiteres auf eine Vielzahl von Produkten übertragen, die bereits heute auf Spritzgießautomaten von BOY gefertigt werden.
Quelle und weitere Informationen: www.re-strap.de