Die Recyclingsparte hat jedoch nicht zu der Ergebnissteigerung beigetragen, wie aus dem Zwischenbericht "6 Monate 2023/24" hervorgeht.
Die Aurubis AG erzielte in den ersten sechs Monaten 2023/24 ein operatives Ergebnis vor Steuern (EBT) von 243 Mio. € (Vorjahr 239 Mio. €). Das Ergebnis lag somit über dem Vorjahresresultat, wobei das starke zweite Geschäftsquartal das schwächere Ergebnis des ersten Quartals überkompensierte.
Im Zuge der im 4. Quartal des Geschäftsjahres 2022/23 berücksichtigten finanziellen Auswirkungen der kriminellen Handlungen gegen Aurubis erfolgte im 2. Quartal 2023/24, aufgrund internationaler Rechnungslegungsvorschriften, eine realistische Verteilung der Metallfehlbestände auf das zweite, dritte und vierte Vorjahresquartal. Aufgeteilt auf die Segmente erzielte Aurubis im Bereich Multimetal Recycling ein operatives EBT von 75 Mio. € (Vorjahr 103 Mio. €) und im Segment Custom Smelting & Products ein operatives EBT von 235 Mio. € (Vorjahr 171 Mio. €).
Der operative Return on Capital Employed (ROCE) lag zum Stichtag bei 10,0 % (Vorjahr 14,1 %). Er war, aufgrund der Berechnung rollierend über die vergangenen vier Quartale, deutlich belastet von den finanziellen Auswirkungen aus den kriminellen Handlungen gegen Aurubis im letzten Geschäftsjahr. Zudem führt die hohe Investitionstätigkeit der Gesellschaft in diesem Geschäftsjahr zu einem Anstieg des Anlagevermögens, das sich jedoch erst zeitversetzt positiv auf die Rendite auswirkt.
Das Unternehmen erzielte höhere Schmelz- und Raffinierlöhne durch einen verbesserten Konzentratdurchsatz, insbesondere am Standort Hamburg. Die erzielte Aurubis Kupferprämie und verbesserte Erlöse aus Formataufpreisen bei Gießwalzdraht, dessen Absatz weiterhin auf dem hohen Niveau des Vorjahres lag, verdeutlichen die weiterhin gute Nachfrage nach Kupfer. Zudem wirkten das gegenüber dem Vorjahr leicht gestiegene Metallergebnis und signifikant gesunkene Energiekosten für Strom und Gas positiv auf das Ergebnis.
Demgegenüber wirkten niedrigere Erlöse aus Raffinierlöhnen für die Verarbeitung von Recyclingmaterialien sowie preis- und mengenbedingt geringere Einnahmen aus dem Verkauf von Schwefelsäure belastend auf das Halbjahresergebnis. Als Folge der gegen Aurubis gerichteten kriminellen Handlungen lagen die Rechts- und Beratungskosten höher als im Vorjahr. Zudem war das Ergebnis im ersten Halbjahr durch die Abfindungszahlungen für die ausscheidenden Vorstände und höhere Anlaufkosten für die strategischen Projekte geprägt.
Zum Herunterladen: Zwischenbericht 6 Monate 2023/24