bvse warnt vor Übernahme des Stahlkonzerns
Die Salzgitter AG hat bestätigt, dass die Aktionärin GP Günter Papenburg Aktiengesellschaft gemeinsam mit der TSR Recycling GmbH & Co. KG (gemeinsam als "Konsortium") am 22. Januar 2025 ein nicht-bindendes Angebot für ein mögliches öffentliches Übernahmeangebot vorgelegt hat. Der indikative Angebotspreis liegt bei 18,50 Euro pro Aktie. Der Vorstand der Salzgitter AG befindet sich derzeit in Gesprächen mit dem Konsortium.
Das Interesse des Konsortiums an der Salzgitter AG stößt jedoch auf Kritik. Eric Rehbock, Hauptgeschäftsführer des bvse-Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung, warnt vor möglichen marktbeherrschenden Strukturen. „Eine Übernahme von Anteilen der Salzgitter AG durch das Entsorgungsunternehmen Remondis, das zu 100 Prozent an TSR beteiligt ist, könnte zu einer marktbeherrschenden Stellung des Schrottrecyclers führen“, so Rehbock. Dies könnte insbesondere mittelständische Schrottrecyclingbetriebe unter erheblichen Druck setzen.
Rehbock sieht zudem die Gefahr einer ineffizienten Ressourcennutzung, da Schrottmengen möglicherweise trotz höherer Umweltbelastungen und Kosten zu den Niederlassungen des Konsortiums umgeleitet werden könnten. Darüber hinaus könnte die Übernahme den Einfluss auf andere Stahlhersteller, wie die Hüttenwerke Krupp Mannesmann (HKM) oder den Kupferhersteller Aurubis, an dem die Salzgitter AG knapp 30 Prozent hält, erheblich verstärken.
Quellen: Ad-hoc Meldung der Salzgitter AG, 23.01.2025; bvse