Die deutsche Rohstahlproduktion 2024 beendete das dritte Jahr in Folge unter der avisierten Marke von 40 Mio. Tonnen, teilte der deutsche Stahlverband WV Stahl mit.
Insgesamt wurden in Deutschland 37,2 Mio. Tonnen Stahl produziert, ein Anstieg von 5,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die Marktversorgung sank, ähnlich den Produktionszahlen, das dritte Mal in Folge und liegt auf einem historischen Tiefstand von rund 27 Mio. Tonnen. Ein Rückgang um 7 Prozent.
Zu kämpfen hat die Branche mit der hohen Verfügbarkeit billiger Stahlimporte und hohen Strompreisen.
WV Stahl Hauptgeschäftsführerin Kerstin Maria Rippel betonte, dass jede dritte Tonne Stahl mittlerweile von außerhalb der EU stammt. Bei den Stromkosten sorgten alleine die Netzentgelte im vergangen Jahr für Mehrkosten in Höhe von 300 Mio. EUR.
Als Konsequenz der hohen Energiekosten fordert der Verband die Wiedereinführung des Netzentgeldzuschusses durch den Bund in Höhe von 5,5 Mrd. EUR für 100 Tage, rückwirkend zum 1. Januar 2025.
Chef-Volkswirt Martin Theuringer stellt klar, dass die Investitionsnachfrage in Deutschland weiterhin schwach bleibt und außerwirtschaftliche Risiken bestehen, etwa im Hinblick auf die US-Handelspolitik oder die konjunkturelle Lage Chinas.
Quelle: Wirtschaftsvereinigung Stahl | Bearbeitung: Johannes Hanke, bvse