In einem von der Covid-19-Pandemie gekennzeichneten Umfeld erreichte die Vetropack-Gruppe eine EBIT-Marge von 11,5 Prozent (2019: 12,5 Prozent). Die konsolidierten Nettoerlöse betrugen CHF 662,6 Mio. (2019: 714,9 Mio.).
Zum Jahresende akquirierte die Gruppe ein Glaswerk in Moldawien. Die Übernahme wurde aus eigenen Mitteln finanziert.
Die Vetropack-Gruppe führte ihre erfolgreiche Expansionsstrategie konsequent fort und übernahm per 10. Dezember 2020 das moldawische Glaswerk Glass Container Company S.A. Mit dieser Akquisition wächst die Gruppe in einer Region, in der sie seit nahezu drei Jahrzehnten erfolgreich Glasverpackungen herstellt und verkauft. Die neue Tochtergesellschaft fügt sich nahtlos in die Vetropack-Märkte in Mittel- und Osteuropa ein. Die moldawische Tochtergesellschaft wurde erstmals ab 30. November 2020 vollkonsolidiert.
Covid-19-Pandemie beeinflusst Absatz und Nettoerlöse
Die Vetropack-Gruppe setzte im Geschäftsjahr 2020 4,86 Mia. Stück (2019: 5,16 Mia. Stück) Verpackungsglas ab, 5,9 Prozent weniger als im Vorjahr. Aufgrund der monatelangen Corona-bedingten Schliessung der Gastronomiebetriebe sank die Nachfrage nach Wein, Bier und insbesondere Süssgetränken, Mineralwasser und Fruchtsäften. Parallel dazu führte der Lockdown zu einer erhöhten Nachfrage von gefüllten Glaskonserven. Die Gruppe erwirtschaftete konsolidierte Nettoerlöse von CHF 662,6 Mio. Sie lagen damit 7,3 Prozent tiefer als im Vorjahr (2019: CHF 714,9 Mio.). In lokalen Währungen betrug diese Reduktion lediglich 3,5 Prozent. Durch die von der Pandemie bewirkten Mixveränderungen waren vor allem tiefpreisigere Glasverpackungen von der Reduktion betroffen, somit stieg der Durchschnittspreis der abgesetzten Glasverpackungen.
Im Rahmen der Covid-19-Pandemie koordinierte Vetropack im Geschäftsjahr 2020 ihre gruppenweiten Kapazitäten, um die notwendigen Produktionsdrosselungen wirtschaftlich optimieren zu können. Parallel wurden straffe Kostenreduktionen in allen Bereichen durchgeführt. Dank diesen Massnahmenpaketen erreichte die Vetropack-Gruppe ein konsolidiertes EBIT von CHF 76,1 Mio. (2019: CHF 89,4 Mio.) und eine EBIT-Marge von 11,5 Prozent der Nettoerlöse (2019: 12,5 Prozent).
Der konsolidierte Jahresgewinn stieg um 12,2 Prozent auf CHF 81,2 Mio. (2019: CHF 72,4 Mio.) und die Gewinnmarge betrug 12,3 Prozent (2019: 10,1 Prozent). Im ersten Halbjahr 2020 verkaufte die Vetropack-Gruppe eine nichtbetriebsnotwendige Immobilie im Kanton Zürich, Schweiz. Der einmalige Verkaufserlös nach Steuern belief sich auf CHF 9,1 Mio.
Liquidität gut investiert
Der Cash Flow im Berichtsjahr betrug CHF 141,2 Mio. (2019: CHF 153,3 Mio.), was 21,3 Prozent (2019: 21,4 Prozent) des Nettoumsatzes entsprach. Für materielle und immaterielle Anlagen gab die Vetropack-Gruppe netto CHF 73,7 Mio. (2019: CHF 123,7 Mio.) aus. Die Hauptinvestition war der Neubau einer Schmelzwanne und der gesamten dazugehörigen Infrastruktur im kroatischen Werk. Im zweiten Semester wurden zudem CHF 42,8 Mio. für die Akquisition der neuen Tochtergesellschaft in Moldawien eingesetzt. Alle Investitionen konnten vollumfänglich aus eigenen Mitteln finanziert werden. Der Free Cash Flow erreichte CHF 37,9 Mio. (2019: CHF 28,1 Mio.). Die Nettoliquidität der Gruppe sank auf CHF 59,7 Mio. (2019: CHF 81,4 Mio.).
Das Eigenkapital konnte auf CHF 763,6 Mio. (2019: CHF 748,4 Mio.) ausgebaut werden. Die Eigenkapitalquote sank leicht auf 77,0 Prozent (2019: 78,8 Prozent).
Ende des Berichtsjahrs beschäftigte die Vetropack-Gruppe 3882 Mitarbeitende (31. Dezember 2019: 3366 Mitarbeitende).
Ausblick auf das Geschäftsjahr 2021
Die Covid-19-Pandemie hat fast alle Lebensbereiche verändert. Wann und wie schnell sich die Wirtschaft wieder erholen wird, bleibt weiterhin unsicher.
Der Vetropack-Gruppe stehen im Geschäftsjahr 2021 die gesamten Kapazitäten zur Verfügung; es sind keine grösseren Revisionen an Schmelzwannen notwendig. "Da der Trend «pro Glas» ungebrochen ist, gehen wir aus heutiger Sicht davon aus, dass wir die im Jahr 2021 verfügbaren Kapazitäten voll auslasten können."
2020 führten die Covid-bedingten Veränderungen zu höheren Lagern in der gesamten europäischen Behälterglasbranche. Zudem sanken die Rohmaterial-, Energie- und Transportkosten. Dies führte im Verlauf des Berichtsjahrs zu einem zunehmend kompetitiven Markt mit hohem Margendruck. Anfang 2021 stiegen die Energie- und Transportkosten überproportional, und es ist unsicher, ob diese Teuerungen kurzfristig vom Markt akzeptiert werden.
Aus diesen Gründen gehen wir davon aus, dass die Gruppe im Falle ähnlicher Wechselkursverhältnisse die Nettoerlöse organisch wie auch akquisitionsbedingt steigern kann. Die EBIT-Marge dürfte etwas zurückgehen.
Das von Vetropack geplante neue Glaswerk in Boffalora sopra Ticino, Italien, bleibt auch 2021 das zentrale strategische Projekt der Gruppe. Der Spatenstich erfolgt im Laufe dieses Jahres.
Quelle und weitere Informationen: www.vetropack.com