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Der in Baden-Württemberg in den kommunalen Kläranlagen erzeugte Klärschlamm wird fast ausnahmslos verbrannt. Zementwerke nehmen viel Klärschlamm auf.

Wie das Statistische Landesamt Baden-Württemberg hierzu mitteilt, nahmen Klärschlammverbrennungsanlagen 2023 gut ein Viertel der Klärschlammmenge auf (sogenannte Monoverbrennung, rund 27 %) und knapp drei Viertel (zusammen rund 71 %) gingen als Zusatzbrennstoff in die Mitverbrennung. Mit rund 41 %, bezogen auf die gesamte entsorgte Klärschlammmenge, dominierte die Mitverbrennung in Zementwerken, 17 % entfielen auf die Mitverbrennung in Kohlekraftwerken und 12 % auf die Mitverbrennung in Hausmüllverbrennungsanlagen oder anderen industriellen Feuerungsanlagen. 2 % wurden ebenfalls verbrannt, waren jedoch keinem Entsorgungsweg zuordenbar.

Die Entsorgung des Klärschlamms findet überwiegend in Baden-Württemberg selbst statt. So waren Verbrennungskapazitäten für rund zwei Drittel (65 %) des Klärschlamms verfügbar, rund ein Drittel (33 %) ging in andere Bundesländer und 2 % wurden ins Ausland verbracht. Die Ausbringung von Klärschlamm auf landwirtschaftlichen Flächen beschränkt sich seit vielen Jahren auf Einzelfälle und fand 2023 ausschließlich in anderen Bundesländern statt. Noch rund 0,2 % des im Land erzeugten Klärschlamms wurden landwirtschaftlich verwertet. Im Schnitt aller Bundesländer lag dieser Anteil, einschließlich Verwertung im Landschaftsbau, dagegen bei 14 %.

Die meisten Stadt- und Landkreise zeigen einen Mix aus mehreren Entsorgungswegen. Regionale Schwerpunkte entstehen am Standort von Entsorgungsanlagen und in deren Umgebung. Monoverbrennung findet in den Regierungsbezirken Stuttgart und Karlsruhe an jeweils einem Standort im Regierungsbezirk sowie in anderen Bundesländern statt. Jeweils rund 40 % des in den beiden Regierungsbezirken erzeugten Klärschlamms entfielen 2023 auf die Monoverbrennung, wogegen es in den Regierungsbezirken Freiburg und Tübingen unter 5 % waren. Im Regierungsbezirk Freiburg entsorgten Zementwerke gut die Hälfte und im Regierungsbezirk Tübingen rund 80 % des Klärschlamms. In der Mehrzahl der Stadt- und Landkreise wurde Klärschlamm in unterschiedlichem Umfang in andere Bundesländer oder ins Ausland verbracht.

Ab 2029 greift die Pflicht zur Rückgewinnung des Pflanzennährstoffs Phosphor aus Klärschlamm. Es ist zu erwarten, dass vorzugsweise die Monoverbrennung der Rückgewinnung vorausgeht, da die hohe Phosphorkonzentration in der Monoverbrennungsasche eine günstige Ausgangsposition schafft. In Baden-Württemberg sind derzeit etliche Klärschlammverbrennungsanlagen im Bau oder in Planung.

Quelle und weitere Informationen: www.statistik-bw.de

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