Gemeinsam mit Audi hat das Fraunhofer IVV erfolgreich ein Pilotprojekt zur Kunststoffsortierung aus Altfahrzeugen umgesetzt. Durch mechanische und laserspektroskopische Verfahren werden wertvolle Thermoplaste wie PC/ABS aus Shredderrückständen gewonnen. Mit dem lösemittelbasierten CreaSolv®-Verfahren entsteht ein hochreines Rezyklat, das für den Fahrzeuginterieur-Einsatz geeignet ist.
Bildquelle: Fraunhofer IVVDie Sortierung von Kunststoffen aus Altfahrzeugen stellt eine besondere Herausforderung dar, da diese einen hohen Anteil an Verbundmaterialien und schwarzen Bauteilen enthalten.
So funktioniert das Verfahren: Wertvolle Thermoplaste wie PC/ABS werden zunächst aus den Shredderrückstandsfraktionen mittels mechanischer Verfahren und laserspektroskopischer Sortierung auf einen Reinheitsgrad von etwa 80 bis 90 % angereichert. Anschließend erfolgt eine weitere Aufreinigung durch ein lösemittelbasiertes Recyclingverfahren, das ein hochreines Rezyklat zurückgewinnt.
Hierbei kommt das von Fraunhofer IVV und CreaCycle gemeinsam entwickelte Lösungsmittelgemisch CreaSolv® zum Einsatz. Das gewonnene Rezyklat wird schließlich mit Neuware und Additiven zu einem PC/ABS-Compound mit hohem PCR-Anteil verarbeitet, das selbst den hohen Anforderungen für den Wiedereinsatz im Fahrzeuginterieur gerecht wird.
Die überarbeitete EU-Fahrzeugrichtlinie fordert künftig 25 % PCR-Kunststoffe in Neufahrzeugen – ein Viertel davon aus Altfahrzeugen. Das Verfahren eröffnet zudem Recyclingpotenziale für Verpackungen, Elektronik, Bau und Textilien.
Quelle und weitere Informationen: www.ivv.fraunhofer.de