Schon seit mehr als 9000 Jahren begleitet der transparente Werkstoff die Menschen, der essenziell ist für die moderne Gesellschaft. Die Vereinten Nationen haben 2022 nun zum „Internationalen Jahr des Glases“ ausgerufen, das am 10. Februar in Genf eröffnet wurde.
Es wird nicht immer erkannt, aber Glas ist überall. Hergestellt wird es seit tausenden von Jahren aus den gleichen Ausgangsmaterialien: Quarzsand, Soda als Flussmittel, das niedrigere Schmelztemperaturen erlaubt, und gebrannter Kalk. „Der Kalk sorgt dafür, dass das Glas besonders hart und fest wird“, erklärt Grönegräs.
Neben Hohlglas, das wir täglich zum Beispiel als Flaschen nutzen, ist es vor allem Flachglas, das uns ständig im Alltag begegnet: beispielsweise in Fahrzeugen, in Handys und Monitoren und nicht zuletzt in Gebäuden. Flachglas wird heute überwiegend im Floatglas-Verfahren hergestellt.
Dabei wird die gut 1.600 Grad Celsius heiße Glasmasse auf flüssiges Zinn gegossen. Da Glas leichter ist als Zinn, breitet es sich schwimmend gleichmäßig aus und bildet absolut ebene und planparallele Oberflächen. Chemisch gesehen ist Glas deshalb auch eine unterkühlte Flüssigkeit.
Abschließend kühlen Ventilatoren das Material auf Raumtemperatur, bevor es zugeschnitten werden kann. So gewinnt es die Eigenschaften, die Glas unverwechselbar machen. Am Ende sind die Verwendungsmöglichkeiten fast grenzenlos.
„In Fenstern, Türen oder Fassaden sorgt Glas für lebenswichtiges Tageslicht, während es uns vor Hitze und Kälte schützt“, so der Glasexperte. „Ohne Glas gäbe es keine Brille, kein Mikroskop oder Teleskop. Es steckt aber beispielsweise auch in Computerchips oder Glasfaserkabeln. Alles Dinge, ohne die die moderne Welt nicht denkbar wäre.“
Quelle: Pressemitteilung des Bundesverband Flachglas e. V. / der Gütegemeinschaft Flachglas e. V.