Weniger bekannt als das Behälterglasrecycling ist die Sammlung und Verwertung von Flachglasscherben. Diese fallen überall an, wo mit Flachglasprodukten gearbeitet wird (z. B. in Glasereien/Schreinereien, bei Fenster-fabriken/Fensterrecyclern, beim Gebäudeabriss, in Auto-werkstätten und Altautodemontageanlagen).
Für Altglas aus dem Flachglasbereich gibt es in Deutschland schon heute ein flächendeckendes Sammel-, Aufbereitungs- und Verwertungsnetz.
In der Regel wird nach zwei Sortenkriterien unterschieden:
- klare Floatscherben, die ohne Aufbereitung dem Schmelzprozess wieder zugeführt werden können;
- Flachglasscherben, die einem Aufbereitungsprozess unterzogen werden müssen.
Der Reinheitsgrad des gesammelten Altglases ist entscheidend für die Qualität des Rezyklats. Deshalb müssen die Sammel- und Transportbehälter absolut sauber sein und das Altglas außer produktbedingten Fremdstoffen (z.B. Heizdrähte und Folien in Autoscheiben) keine störenden Materialien enthalten. Hierzu zählen: Keramik, Steine, Porzellan, Bauschutt, Metalle, Fensterkitt, Kunststoffe, feuerfestes Glas, Glaskeramik usw.
Für aufbereitete Flachglasscherben gibt es sinnvolle Anwendungsmöglichkeiten. Diese reichen vom Wiedereinsatz in der Floatglasproduktion über die Herstellung von Gussglas, Behälterglas, Dämmwolle, Schmirgelpapier bis hin zur Produktion von Glasbausteinen.
Flachglas wird überwiegend im Floatverfahren hergestellt und größtenteils zu Bau- und Fahrzeugglas weiter-verarbeitet. Wegen der hohen Qualitätsanforderungen z.B. beim Sicherheitsglas oder bei Autoscheiben stößt der Wiedereinsatz in den Floatwannen derzeit noch an technische Grenzen.
Flachglasrecycler, Flachglasindustrie und Anlagenbauer arbeiten gemeinsam an Verfahren, die es erlauben, den Anteil von aufbereitetem Altglas am Scherbeneinsatz in den Floatwannen zu erhöhen.