Die QUBA verleiht dem Hannoveraner Wertstoffzentrum als einer der ersten Betriebe in Niedersachsen das Siegel für qualitätsgeprüfte recycelte Baustoffe
Die Abfall- und Kreislaufwirtschaft nimmt hinsichtlich der gesellschaftlich gesetzten Nachhaltigkeitsziele für das Jahr 2030 einen hohen Stellenwert ein. Es kommt zu steigenden Anforderungen an die Entsorgung und die Wiederverwertung von Abfall rückt mehr denn je in den Fokus. Das Hannoveraner Wertstoffzentrum (HWG) setzt seit seiner Inbetriebnahme im April 2022 auf Recycling-Baustoffe und stellt hochwertige Sekundärrohstoffe aus Bauschutt, Straßenaufbruch, Beton und Ziegel her. Nun hat der Betrieb offiziell die Garantie für recycelte Baustoffe nach dem QUBA-Standard erhalten.
Mit der Zertifizierung der Qualitätssicherung Sekundärbaustoffe GmbH wird Bauherren, Architekten und Bauunternehmen zukünftig erleichtert, geeignete Baustoffe für die Einsatzbereiche zu erkennen. Das HWG ist bereits der zweite Betrieb der Hagedorn Unternehmensgruppe, der mit dem Siegel ausgezeichnet wurde. Im vergangenen Jahr erhielt das Gütersloher Wertstoffzentrum (GWG) die besondere Auszeichnung.
„Wir freuen uns, dass unsere Sekundärrohstoffe nun schon zum zweiten Mal zertifiziert wurden und die Kreislaufwirtschaft so weiter ankurbeln zu können. Durch die Vermeidung und Wiederverwertung von Abfall bereiten wir uns auf eine grünere Zukunft vor und fördern einen nachhaltigeren Umgang mit Ressourcen“, sagt Alfred Winkelmann, Spartenleiter Entsorgung und Stoffstrommanagement bei der Hagedorn Unternehmensgruppe.
QUBA löst RAL-Gütezeichen für Recyclingbaustoffe ab
Die Qualitätssicherung Sekundärbaustoffe GmbH (QUBA) ist ein Gemeinschaftsprojekt des Bundesverbands Sekundärrohstoffe und Entsorgung e.V. (bvse), des Deutschen Abbruchverbands e.V. (DA) sowie des Zentralverbands des deutschen Baugewerbes e.V. (ZDB).
Das bereits 37 Jahre bestehende RAL-Gütezeichen für Recyclingbaustoffe der BGRB wurde Ende des Jahres 2021 zugunsten des QUBA-Qualitätssiegel aufgegeben. Der Hintergrund ist unter anderem die Schaffung eines großen, gemeinsamen Qualitätssiegels. Bundesweit werden aktuell 213 Betriebe und 115 Baustellen über die QUBA güteüberwacht und zertifiziert.
Thomas Fischer, Geschäftsführer der QUBA, erklärt, dass die hergestellten Baustoffe mit den aktuell geltenden bau- und umwelttechnischen Richtlinien übereinstimmen müssen. Zu den Qualitätsmerkmalen, im Sinne der Nachhaltigkeit und dem Kreislaufwirtschaftsgesetz, zählen die schadlose, ordnungsgemäße Verwertung der Baustoffe.
Das im April eröffnete HWG ist nach modernsten Standards konzipiert. Mithilfe von innovativer Technik können Abfälle unkompliziert und nach höchsten Standards aufbereitet werden. Recycelte Baustoffe unterliegen bei der Vergabe des QUBA-Siegels sehr strengen Qualitätskontrollen. Neben der Umweltverträglichkeit wird auch die Bautechnik sekundärer Baustoffe überprüft, sodass sichergestellt ist, dass der Sekundärbaustoff für die geplante Einbauweise optimal geeignet ist.
Die Fremdüberwachung am HWG übernimmt die KM GmbH für Straßenbau und Umwelttechnik aus Bochum, ein langjähriger Partner der Hagedorn Gruppe. Die KM GmbH beschäftigt sich unter anderem mit der Erstellung unabhängiger Gutachten über bautechnische Einsatzmöglichkeiten von Recycling-Baustoffen im Straßen- und Erdbau.
Das HWG als Recycling-Spezialist
Das ausgezeichnete HWG ist ein Unternehmen der Hagedorn Gruppe mit Sitz in Hannover-Misburg. Der Misburger Hafen mit direkter Anbindung an den Entsorgungsfachbetrieb bietet als trimodaler Standort die Möglichkeit des Umschlags zwischen Binnenschiff, Bahn und LKW, was Transportkosten senkt und zu einer transportbedingten CO2-Minimierung beiträgt. Das 50.000 Quadratmeter große Wertstoffzentrum bietet Komplettlösungen im Stoffstrommanagement gemäß dem Grundsatz „alles aus einer Hand“ an. Drei Wertstoffhallen gehören mit insgesamt 13.000 Quadratmetern zur Behandlung von mineralischen Abfällen aus Landschafts- und Erdbau sowie Abbrucharbeiten dazu. „Durch unser ausgereiftes Stoffstrommanagement steht die Nutzung von Abfällen als Wertstoffe im Vordergrund. Das ist gelebte Nachhaltigkeit und wir sehen es als unsere gesellschaftliche Verantwortung, Ressourcen zu schützen und effizient zu nutzen“, sagt Frank Röschard, Geschäftsführer des Hannoveraner Wertstoffzentrums.