Seit Beginn der achtziger Jahre im letzten Jahrhundert wurden die ökologischen Vorzüge des „Recyclingproduktes" Altpapier verstärkt herausgearbeitet. Altpapier ist mittlerweile der wichtigste Rohstoff der europäischen Papier- und Kartonindustrie. Unternehmen, die den Rohstoff Altpapier verwenden, haben teils bedeutende Preisvorteile im Vergleich zu Primärrohstoffen. Durch den Einsatz von Altpapier als Sekundärrohstoff werden bei den Verwertern neben den wirtschaftlichen Vorteilen größere Energiemengen bei der Produktion eingespart und damit wichtige Ressourcen geschont.
Erfaßt wird Altpapier sowohl bei gewerblichen Anfallstellen als auch bei privaten Haushaltungen. Neben der möglichst getrennten Erfassung liegt die wichtigste Voraussetzung für die Verwertung gebrauchter Papiere in der qualifizierten Sortierung durch die Sekundärrohstoff- und Recylingbranche.
Das Altpapier durchläuft bei den Mitgliedsunternehmen des bvse-Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung e.V. eine qualitativ hochwertige Sortierung. Hier geht es um die Abtrennung papierfremder Bestandteile, unerwünschter Papiere und Pappen sowie die Bildung definierter Papiersorten. Über 60 Altpapiersorten gehören zum Standardprogramm.
Letztlich stellt die Sortierung die Qualitätssicherung vor Abgabe des gebrauchten Papiers an den Produzenten dar. Sie ist somit unverzichtbar. Die Unternehmen des bvse erfassen und behandeln heute etwa 65 % des insgesamt in Deutschland anfallenden Altpapiers.
Der Rohstoff Altpapier ist längst zu einer „World-Commodity" geworden. Dies drückt sich auch aus in der grenzüberschreitenden Verbringung erheblicher Mengen zum Zweck der stofflichen Verwertung in der Papierindustrie des Importlandes. Der bvse-Fachverband Papierrecycling ist als der größte deutsche und europäische Altpapierverband, Mitglied im Europäischen Altpapierverband (ERPA) sowie in der Altpapier-Sektion des Bureau of International Recycling (BIR).