Der dramatische Anstieg der Energiepreise sind für die europäische Recyclingindustrie eine große Herausforderung.
Große europäische Recyclingunternehmen, aber auch kleine und mittelständische Unternehmen (KMU), haben ihre Produktion bereits erheblich reduziert oder ganz eingestellt. Unter diesen außergewöhnlichen Umständen fordert die Branche die politischen Entscheidungsträger dringend auf, sofortige Finanzhilfen zu gewähren, um erhebliche langfristige Schäden für das europäische Recycling zu verhindern.
"Recycling ist ein komplizierter Prozess, der 7 Tage in der Woche ununterbrochen läuft. Wir können unsere Produktion nicht einfach wie einen Lichtschalter ein- und ausschalten", sagt Olivier François, Präsident der European Recycling Industries Confederation (EuRIC).
"Europas Recycler sind nicht in der Lage, die steigenden Energiekosten zu bewältigen, und dies stellt eine direkte Bedrohung für Europas Ambitionen in Bezug auf Klimaneutralität und Kreislaufwirtschaft sowie für die von uns erhaltenen grünen Arbeitsplätze vor Ort dar", fügte er hinzu.
Zwar ist die Recyclingindustrie in Europa stetig gewachsen, was vor allem auf ein reges Unternehmertum und Anreize für die Verwendung von mehr Recyclingmaterial in Produkten zurückzuführen ist, doch stammen nur 12 % der in der EU verwendeten Materialien aus dem Recycling. Steigende Energiepreise machen diesen Fortschritt nun zunichte und zwingen Recyclingunternehmen, insbesondere KMU, in die Knie.
In diesem Zusammenhang sei es wichtig zu betonen, dass Recycling nicht nur erhebliche CO2-Emissionen einspart, sondern auch Energie im Vergleich zur Gewinnung von Rohstoffen. Daher fordert EuRIC die europäische Politik auf, kohärent zu handeln und Anreize für die Verwendung von Recyclingmaterialien zu schaffen, indem sie Kohlenstoffgutschriften, ein umweltfreundliches öffentliches Beschaffungswesen und verbindliche Zielvorgaben für den Anteil an recycelten Materialien einführt.
Quelle: EuRIC