Die Ingka Group, der Mutterkonzern von IKEA, will über ihren Investmentarm Ingka Investments rund 1 Milliarde Euro in den Ausbau der Recycling-Infrastruktur investieren.
Die Welt verbraucht jährlich 75 % mehr natürliche Ressourcen, als die Erde regenerieren kann, während weniger als 20 % der Abfälle recycelt werden. Die Ingka Group sieht in diesem Missverhältnis eine Chance und setzt seit 2017 mit ihrem Programm Circular Investments auf Unternehmen, die das Recycling vorantreiben. Bereits jetzt haben die geförderten Projekte 2,7 Millionen Tonnen Material recycelt und 9,4 Millionen Tonnen CO₂-Emissionen vermieden.
Lukas Visser, Portfolio Manager von Circular Investments, sieht die Investitionen als Teil eines umfassenden Wandels, der Abfall vermeidet und recycelte Materialien als Ressource stärkt. Peter van der Poel, Geschäftsführer von Ingka Investments, betont, dass das Engagement über die IKEA-Geschäftstätigkeit hinausgehe.
Ein Beispiel für diese Arbeit ist RetourMatras, ein Unternehmen, das Matratzen recycelt und daraus Materialien für neue Produkte, wie sie auch IKEA nutzt, herstellt. Der Kunststoffrecycler Morssinkhof Rymoplast hat dank der Investitionen von Ingka seine Kapazität deutlich erhöht und verarbeitet jährlich Hunderttausende Tonnen Plastikabfälle. Diese Projekte zeigen, wie ökologisches Engagement mit wirtschaftlichem Erfolg kombiniert werden kann.
Peter van der Poel fordert jedoch bessere Rahmenbedingungen: "Eine strengere Gesetzgebung, die dem Recycling Vorrang vor der Verbrennung und Deponierung gibt, würde uns helfen, noch weiter zu kommen. Erweiterte Herstellerverantwortungsprogramme und Ökodesign-Vorschriften können höhere Recyclingquoten und die Nachfrage nach recycelten Materialien fördern."