Im März gab der HWWI-Rohstoffpreisindex wie bereits in den beiden Vormonaten weiter deutlich nach.
Er sank um 8,3 % und lag damit 44,9 % unter dem Wert des Vorjahresmonats. Abermals waren fallende Preise für Energierohstoffe ursächlich für den Rückgang des Gesamtindex. Der Teilindex für Energierohstoffe sank um 9,4 % und für Industrierohstoffe um 3,6 %.
Teilindex für Energierohstoffe: Preise für Erdgas und Kohle fallen weiterhin deutlich, auch Subindex für Rohöl weiterhin sinkend
Der Subindex für Erdgas sank im März um 15,4 % und lag damit um 66,8 % unter dem Wert vom März 2022, dem ersten Monat nach Beginn des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine. Wie sich bereits in den Vormonaten abgezeichnet hatte, hat sich die Versorgungslage weiter entspannt. Das russische Erdgas konnte von vielen Abnehmerländern inzwischen durch Lieferungen aus anderen Ländern wie zum Beispiel Norwegen oder Katar ersetzt werden, während gleichzeitig der Verbrauch gedrosselt wurde. Eine drohende Gefahr bleibt der nächste Winter ohne russische Importe bei gleichzeitig stärkerer chinesischer Nachfrage.
Der Subindex für Kohle sank im Februar ebenfalls zweistellig, und zwar um 17,4 %. Er lag damit weiterhin deutlich unter dem Wert des Vorjahresmonats (-50,4 %). Die Weltbank geht für das Jahr 2023 von einer entspannteren Situation und geringeren Preisen für Kohle als im Vorjahr aus, wenngleich die Preise für Kohle weiterhin auf einem historisch gesehen hohem Niveau liegen.
Auch beim Rohöl setzte sich der seit einigen Monaten anhaltende fallende Trend im März fort. Der Subindex für Rohöl fiel um 4,8 %. Er lag damit um 30,1 % unter dem Wert vom März 2022.
Insgesamt sank der Teilindex der Energierohstoffe im März um 9,4 % (Eurobasis: -9,3 %) auf 208,4 Punkte (Eurobasis: 222,9 Punkte).
Überwiegend sinkende Preise bei den Industrierohstoffen
Der Teilindex für Industrierohstoffe sank im März um 3,6 % und lag damit 31,6 % unter Vorjahresniveau. Der Subindex für Nicht-Eisen Metalle sank im März um 4,9 % und lag damit 29,4 % unter dem Wert von März 2022. Dabei fällt der vergleichsweise starke Rückgang der Preise für Nickel (-12,7 %) und Zinn (-11,3 %) auf. Nickel gilt derzeit als besonders wertvoller Rohstoff, da es in der Produktion von Lithium-Ionen-Batterien eingesetzt wird, mit deren erheblicher Zunahme in den nächsten Jahren zu rechnen ist. Kurz nach Beginn des Kriegs im letzten Jahr gab es bei Nickel einen erheblichen Preisanstieg, der in den Folgemonaten korrigiert wurde, sodass der Preis für Nickel aktuell nun recht deutlich unter dem Vorjahresniveau liegt (-38,4 %).
Beim Zinn war nach Beginn des Ukraine-Kriegs ein Allzeithoch zu verzeichnen mit anschließend rückläufigen Preisen im Zuge einer Marktkorrektur. Im letzten Halbjahr war beim Zinn abermals ein Anstieg zu beobachten, sodass im aktuell sinkenden Preis noch kein Trend auszumachen ist. Zinn kommt eine wichtige Bedeutung zu, da es für moderne Technologien und die Energiewende als ein wichtiger Rohstoff gilt. Aufgrund des kleinen Marktvolumens ist beim Zinnpreis weiterhin mit einer relativ hohen Volatilität zu rechnen.
Der Subindex für Agrarische Rohstoffe sank im März um 5,9 %. Am deutlichsten sank der Preis beim Schnittholz (-15,7 %), der im Februar um 23,4 % angestiegen war. Damit setzte sich beim Schnittholz der mittelfristige Trend fallender Preise wieder fort, sodass diese nun um 72,31 % unter Vorjahresniveau liegen. Als ursächlich für die fallenden Preise gilt die schwierige konjunkturelle Situation in der Baubranche. Der Subindex für Agrarische Rohstoffe lag im März um 40,3 % unter dem Vorjahreswert.
Der Subindex für Eisenerz und Stahlschrott stieg im März leicht um 2,2 % und lag um 26,9 % unter dem Vorjahreswert.
Der Teilindex für die Industrierohstoffe erreichte im März einen Wert von 121,5 Punkten (Eurobasis 129,9). Er sank im Durchschnitt des Monats um 3,6 % (Eurobasis -3,5 %) und lag damit 31,6 % niedriger als ein Jahr zuvor.
Quelle und weitere Informationen: www.hwwi.org